Jubiläumshocketse

Unter dem Titel „Leben am Mischtwegle“ luden die Bewohner des Schnödenecks zu zwei Hocketsen mit unterhaltsamem Programm ein. Bei dieser Gelegenheit feierten auch die Lieder „Alt- und Neu-Sindelfingen“ und das „Schnödenecklied“ aus den 20er Jahren wieder Auferstehung. 

Unser Unterhaltungsprogramm

Andrea Janek und ihre Models zauberten mit ihren Kostümen ein Stück vergangenen Flairs in die Gegenwart

So kleidete man sich in den 20er Jahren auch im Schnödeneck

Alt_Sifi – Neu Sifi
Nach der Melodie: Mit dem Zippel, mit dem Zappel, mit dem Zeppelin

Menschenskind, was heutzutage doch passieren kann,
über Nacht bist wieder jung und „neu“, du denkst nicht dran,
Abends sagen’s noch zu dir: Schlaf wohl, du altes Haus –
Morgens kommst als „neuer Sindelfinger“ wieder raus.

Schau ich morgens nach dem Aufstehn in den Spiegel rein,
freut das Leben mich und singe stolz die Wacht am Rhein,
früher fühlte ich als „Alter“ jung gewöhnlich mich,
Darum sang ich immer: Alter schützt vor Torheit nicht…

Wie man sieht: Trotz wenig Geld legte man damals großen Wert darauf, gut gekleidet zu sein

…Sagt zum Weibchen man jetzt: Alte sei mal gut zu mir,
Schreit sie: „Alte“ sagste, – Männchen, das verbitt ich mir.
Eine „Neue“ bin ich, Alte ist Beleidigung
Kriegste sonst das Kanapeechen um den Schädel rum.

Will ein Bursche mal ein Mädchen aus der „Neuen“ Stadt
Winkt das Schwiegerpapachen schon von weitem ab.
Nein, mein Lieber, Guter, sagt er, diese Zeit ist aus,
Von den „Alten“ kommt mir keiner zu den „Neuen“ raus…

Wer weiß noch, was ein Blocker ist? Nein, kein Blogger. Ingeburg Nerger klärte auf. Das schwere Gerät verwendete man, um die Holzböden zu polieren

Mit musikalischer Begleitung von Elmar & Maria Hahn wurde Neu- und Alt Sindelfingen einstudiert

…Haben wir erst mal ein Rathaus für uns allein,
kommen als Gemeinderäte lauter „Neue“ rein
Und beschließen dann für uns ein neues Bauprogramm
Ist kein Geld im Haus, dann pumpen wir die „Alten“ an.

Kommt dann erst einmal die Straßenbahn, dann pass´t mal auf,
Ruft der Schaffner: Hier „Neu-Sindelfinger“ alles raus
Und die „alten Sindelfinger“ müssen heim im Trapp
Doch wir „Neue“ steigen fröhlich vor der Haustür ab.

Moderator Walter Kühner und Heidemarie Cali stellen die visionären Pläne für Neu-Sindelfingen vor

Schnödenecklied
(nach im Schönsten Wiesengrunde)

Beim Städtchen in der Halde, da liegst du still und traut,
Unsern vom grünen Walde, so fest erbaut:
Siedlung, dir im Grund Gruß aus vollem Mund!
Gegrüßet sei, du neuer, du schöner Bund!

Nach Kriegsnot und Drange durch fleiß`ge Hände Müh’n
Wir sah’n beim Friedensklange dich hold erblüh’n:
Schnödeneck traut, froh mein Aug dich schaut,
beim Friedenklange so hold erbaut!

Doch sprecht, wer ist der Meister, der solche Kunst erfand?
Schmitthenner, sagt man heißt er, mit Stolz genannt.
Dank sei, Meister, Dir für der Siedlung Zier!
Doch wer sie schilt; der bleibe nur fern von hier!

Jüngst zog beim Abendscheine zum Städtchen ich hinaus,
wie stand so hübsch und feine da Haus an Haus!
Farben grün und blau, wundervolle Schau!
Ihr Farben licht und feine an jedem Bau.

Ich kann es lassen nimmer und kehre dorten ein;
Wie traulich jedes Zimmer, voll Sonnenschein!
Stiller Friedensort, blühe fort und fort,
Mein Schnödeneck, im Grunde mein Heimatort!

Stephan Cali bezauberte im wahrsten Sinne des Wortes seine Zuschauer. Ob dabei diese Katze rauskam, ist nicht verbürgt

Vermutlich könnte man Bücher füllen mit Anekdoten aus dem Schnödeneck. Monika Horlacher und Heidemarie Cali begnügten sich mit wenigeren, dafür aber umso durchschlagenderen Beispielen

Auch solches autofahrerische Können wurde in der Uhlandstraße beobachtet

 Das Schnödeneck musste sich so gegen manche spleenige Idee wehren. So sollte unter den Gärten ein Tunnel im Tagebau gegraben werden. Die Mehrheit der Gemeinderäte stimmte diesem Projekt zu. Worauf hin sich die Initiative Gartentrasse bildete. Eindrücklich berichtete Horst Uhel (links oben) über diesen Schildbürgerstreich, der das Aus für das Schnödeneck bedeutet hätte. Gert Fenselau und Walter Kühner assistierten